Stadt landshut
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Singer-Songwriter, Samba und Schmäh

05.08.2021
Kultur

Das Landshuter Kulturfestival bespielt den Vorplatz der Jugendherberge.

Nach den Standorten Mühleninsel und Freyung stellt das Landshuter Kulturfestival ab Freitag, 13. August, die Bühne auf dem Vorplatz der Jugendherberge, Richard-Schirrmann-Weg 6, auf. Vor dem historischen Gebäude inmitten einer grünen Oase können Besucher eine Woche lang jeden Abend ein Highlight genießen. Das Programm ist wieder kostenlos. Da die Anzahl der Sitzplätze begrenzt ist, wird empfohlen, sich im Vorfeld Reservierungstickets zu sichern.
Ein Überblick:

Freitag, 13. August, 20 Uhr: Niko Formanek mit „Gleich Schatz…!“
Niko Formanek erzählt mit einer ordentlichen Portion Wiener Schmäh von den täglichen Peinlichkeiten und Katastrophen, die Männer auslösen. Vor allem Männer wie Niko, der mehr als 30 Jahre mit derselben Frau zusammenlebt, Kinder in die Welt gesetzt hat und versucht, seine tägliche Überforderung mit Improvisation, Naivität und typisch männlicher Überheblichkeit in den Griff zu bekommen, zum Beispiel wenn der Sohn in der Schule Tintenpatronen verschluckt oder ein selbstmordgefährdetes Meerschweinchen Konflikte mit der städtischen Bürokratie auslöst. All das sind nicht nur Lebenserfahrungen, sondern grandioser Stoff für ein brüllend komisches Abendprogramm.

Samstag, 14. August, 20 Uhr: Mola „Psycho Girl“
Die Songs von „Mola“ haben Wiedererkennungswert durch die raue Stimme der Sängerin und die provokanten Texte. Darin nimmt die Band – ohne rosarote Brille und verpackt in elektronische Klänge – alkoholreiche Partynächte und die Liebe unter die Lupe. Mola und ihre gleichnamige Gruppe liefern Antipop: authentisch, klar und manchmal mit schmerzhaft-ehrlichen Songlines. Die Künstlerin räumt mit dem Irrglauben an Perfektionismus auf und appelliert an ihre Zuhörer, sich nicht anzupassen, sondern die eigene Individualität zu feiern.

Sonntag, 15. August, 20 Uhr: Jesper Munk „Solo & Acoustic”
Als einstiger Bluesman und Stimme des White Boy Souls vereint Jesper Munk zeitgenössischen R&B, Soul und Querdenker-Pop. Nach erfolgreichen Tourneen mit seiner Band baut der Künstler nun auf die Intensität und unvermittelte Kraft der klassischen Solo-Show. Die Musik ist simpler und direkter, von der Spontanität seiner frühen Arbeiten beseelt und ergänzt um sein gereiftes Songwriting.

Montag, 16. August, 20 Uhr: San2 & Sebastian „The Rooftop Stories”
Der Sänger „San2“, der mit seiner „Soul Patrol“ bereits Shows mit unter anderem Jamie Cullum und Jools Holland bestritten hat, kommt mit seinem langjährigen Weggefährten und Gitarristen Sebastian Schwarzenberger und dem Programm aus dem Album „The Rooftop Stories” nach Landshut. Der Blues ist dabei immer zentraler Ausgangspunkt und führt über soulig-hinreißende Balladen zu rhythmischen Rags und Swings, schnellen Boogies bis hin zu fußstampfenden Marchin’ Songs. San2 & Sebastian erschaffen ihre eigene Soundwelt, authentisch und mitreißend.

Dienstag, 17. August, 20 Uhr: Lisa Wahlandt meets Mulo Francel & their fabulous Bossa Nova Band
Mit swingendem Samba und Bossa Nova-Songs, die an warme Abende, kühle Cocktails und das Brasilien der 60er Jahre erinnern, entführt diese Musik in eine Welt aus Klang und Farbe. Die Stimme von Lisa Wahlandt, „eine der faszinierendsten Jazzstimmen Europas“ (Welt am Sonntag), klingt auf dem aktuellen Album „Briso do Mar“ sanft und erfrischend wie die titelgebende Meeresbrise an einem heißen Sommertag. Mulo Francel, Multi-Instrumentalist von „Quadro Nuevo“, umwirbt sie charmant durch das Wellenspiel seines Saxofons. Zusammen mit ihren kongenialen Begleitern, die sich schlicht „the fabulous Bossa Nova Band“ nennen, ergibt das eine verträumte und sinnliche Affäre, mal federleicht, mal voller Sehnsucht und Melancholie.

Mittwoch, 18. August, 20 Uhr: Mathias Kellner „irgendwie zu ungefähr“
Der Straubinger Dude mit der Gitarre, der musizierende Schauspieler, erzählt in seinen im Dialekt gesungenen Songs Geschichten aus dem Leben im bayerischen Hinterland: herrlich skurril, manches kaum zu glauben. Mathias Kellner stand schon immer auch als amüsant reflektierender Chronist des niederbayerischen Alltags auf der Bühne, der aberwitzige Anekdoten mit mitreißenden Melodien zu einem Gesamtkunstwerk verknotet, fernab von jeder Landhaus-Romantik.

Donnerstag, 19. August, 20 Uhr: The Whiskey Foundation „Funk & Bluesrock”
Zwei Uhr nachts in einer Bar im Mississippi-Delta der 60er-Jahre: die Luft zum Schneiden dick, im Hinterzimmer ein illegales Pokerspiel, gesellige Gestalten an der Theke und eine Musik, die den ganzen Raum zum Schwingen, Wippen und Tanzen bringt. Begleiten wir, wie es in der Ankündigung heißt, „The Whiskey Foundation“ in ihr Paralleluniversum und folgen Murat Kaydirmas Reibeisen-Stimme, die zusammen mit einem energischen Klavier, einem schleppenden Beat und elektrisierenden Riffs in eine andere Zeit an einen anderen Ort transportiert. Abseits von Genregrenzen modernisiert das Sextett den Sound der 60er- und frühen 70er-Jahre und flippt ihn ins 21. Jahrhundert.

Das Landshuter Kulturfestival ist ein Projekt der Stadt Landshut und wird im Programm Kultursommer 2021 durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit Mitteln aus „Neustart Kultur“ gefördert. Auch die Sparkasse Landshut unterstützt das Kulturfestival.

Reservierungstickets sind entweder online auf der Festival-Internetseite oder in der Tourist-Info im Rathaus erhältlich. Für Spontanbesucher gibt es gegebenenfalls Restkarten vor Ort. Die Vorstellungen finden im Freien statt, auch bei Schlechtwetter.

Tickets und mehr Infos

Adresse

Jugendherberge

Richard-Schirrmann-Weg 6

84028 Landshut

San2 und Sebastian  © Vincenzo Buscemi
    • Öffnungszeiten
    Öffnungszeiten

San2 und Sebastian kümmern sich nur wenig um musikalisches Schubladen-Denken und mischen ihren Blues mit Country und viel Soul.
Foto: © Vincenzo Buscemi